Naturschutzgebiete

Im Naturpark Diemelsee finden Sie zahlreiche einzigartige Naturschutzgebiete, die sich durch viele seltene Pflanzen und Tiere auszeichnen.
Hier haben sich durch das Zusammenspiel der besonderen klimatischen und geologischen Bedingungen spezielle Arten erhalten, die an ihre Umgebung angepasst sind. Jedes Naturschutzgebiet ist daher einzigartig beschaffen.
Die einmalige Flora und Fauna soll sich weitgehend ungestört von schädlichen Einflüssen erhalten und entwickeln können. Daher wurden die Gebiete unter strengen staatlichen Schutz gestellt. Bei einer Wanderung durch den Naturpark gibt es viel zu entdecken.

Bitte tragen Sie zum Erhalt der seltenen Lebensräume bei, indem Sie die angelegten Wanderwege nicht verlassen!

Seit 2014 sucht der Naturpark nach sinnvollen Verknüpfungen zwischen hochwertigen Lebensräumen um den Arten über diese "Korridore" Wanderungsbewegungen zu ermöglichen. Bedingt durch den Höhengradienten von beinahe 600 m sollte es klimasensiblen Arten ermöglicht werden, dem Klimawandel durch das Ausweichen in höheren Lagen zu widerstehen.

Diemelsee

Im Bereich des Zuflusses der Itter wurde am Diemelsee das 18,7 Hektar große Naturschutzgebiet "Diemelsee" ausgewiesen. Es weist Merkmale eines natürlichen Flusstales auf, denn steter Wechsel von Überfluten und Trockenfallen bietet vor allem Wasservögeln ideale Lebens- und Brutbedingungen.

Man findet hier regelmäßig Blässhühner und Stockenten, ausnahmsweise Teichhühner und Reiherenten und im Winter die stattlichen Gänsesäger. Eine besondere Bedeutung hat das Naturschutzgebiet Diemelsee als Brutplatz des Haubentauchers. 2007 gab es hier elf Brutpaare, deren Anzahl je nach Wasserstand schwankt.

Der Flussuferläufer, ein Vertreter der Watvögel, gehört zu den seltensten, nur unregelmäßigen Brutvögeln im Naturpark Diemelsee. Man erkennt den starengroßen Vogel an seiner kieselfarbenen Ober- und weißen Unterseite sowie den charakteristischen weißen "Schultern". Sein Schwanz wippt ständig auf und ab. Sein Lebensraum sind naturnahe Flüsse, wo er auf schütter bewachsenen Kiesbänken brütet.

Im Weidengebüsch stellten Ornithologen mehrfach Reviere des Kleinspechts fest. Eine kleine Graureiherkolonie außerhalb des Schutzgebietes bereichert die Vogelwelt des Diemelsees. Eisvogel, Schwarzmilan und sogar der seltene Schwarzstorch sind Nahrungsgäste. Auf dem Durchzug im Frühjahr und Herbst ist regelmäßig der Fischadler zu beobachten.

Im Naturschutzgebiet Diemelsee wachsen Pflanzen, die an ganz spezielle Lebensbedingungen, den jahresperiodischen Wechsel von Trockenfallen und Überflutung, angepasst sind. Man findet hier Deutschlands kleinste Blütenpflanze, den Schlammling, das Sumpf-Ruhrkraut und landeinwärts Dreiteiligen Zweizahn, Roten Gänsefuß und Vielsamigen Breitwegerich.
Neun Libellen- und 81 Schmetterlingsarten wurden im Schutzgebiet nachgewiesen. Zu den 23 Tagfaltern gehören Kaisermantel, Mädesüß-Perlmuttfalter und Großer Schillerfalter.

Leitmarer Felsen bei Marsberg

Im Naturschutzgebiet "Leitmarer Felsen" finden sich viele schützenswerte und zum Teil hochgradig gefährdete Arten.

Die steilen, kaum zugänglichen und teils natürlich waldfreien Kalkklippen nördlich des Ortsteils Leitmar sind von Orchideen- und Waldmeister-Buchenwald umgeben.
Pflanzenarten, die in lückigen Pionierrasen, auf Gesteinsschutthalden und in Felsspalten gedeihen können, leben hier seit sehr langer Zeit - fast ungestört und unberührt von Menschen. Sie sind Nahung und bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren.
Sehr seltene Gräser haben sich z. B. hier erhalten können.
Besonders ansprechende Blütenpflanzen wie Leberblümchen, Salomonssiegel und mehrere Orchideenarten kommen vor allem im Buchenwald des Steilhanges vor.

Auf der Roten Liste der gefährdeten Vögel steht der Rotmilan, der hier im Laubwald immer wieder brütet. 

Glockengrund bei Marsberg

Das Naturschutzgebiet "Glockengrund" wurde in früheren Zeiten als Weide- und Ackerfläche genutzt und beheimatet zahlreiche geschützte Tier- und Pflanzenarten.
Vor rund 250 Millionen Jahren befand sich an dieser Stelle ein tropisches Meer, in dem Muscheln und Schalentiere lebten. Aus ihren kalkhaltigen Gehäusen entstand der Zechsteinkalk. Als sich die Erdkruste später hob und das Meer allmählich verschwand, gelangte der Kalk an die Oberfläche. Er verwitterte zu steinigen, flachgründigen Braunerden, auf denen heute die Kalkmagerrasen wachsen. Seltene Orchideen, Sonnenröschen, Enziane und viele andere Pflanzen entfalten sich zu einem bunten Blütenmeer und bilden die Grundlage für die Artenvielfalt der hier lebenden Insekten, Reptilien und Wildtiere.
Damit die artenreichen Magerrasen erhalten bleiben, werden sie regelmäßig beweidet. Rund 800 Schafe einer alten Landschafrasse, die an das raue Bergklima angepasst sind, verhindern, dass die Flächen mit Büschen und Bäumen zuwachsen. Somit finden mehr als 40 Pflanzenarten, die auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen stehen, hier ihren Lebensraum.
Durch den "Glockengrund" führt ein ca. 2 km langer Rundweg zu zehn ausgewählten Stationen, wo es etwas Besonderes zu sehen oder zu erzählen gibt.

Wulsenberg bei Marsberg

Das Besondere am Wulsenberg ist seine geologische Vielfalt, die von porösem Zechsteinkalk bis zu Kieselschiefern aus dem Unterkarbon reicht. Das spiegelt sich in der abwechslungsreichen Vegetation wider. Während auf dem Kalkgestein orchideenreiche Magerrasen einen Blütenteppich ausbreiten, sind die sauren Schieferböden von Besenheide und Gräsern wie Drahtschmiele bewachsen.
40 verschiedene Schmetterlingsarten und zwei Heuschreckenarten (die Langfühler- und die Zweipunkt-Dornschrecke) machen das Naturschutzgebiet zu einem einzigartigen Biotop.
Das geologische Fundament, ein günstiges Klima im Windschatten des Rothaarsgebirges und die über Jahrhunderte ausgeübte Hütehaltung mit Ziegen und Schafen haben eine besondere Landschaft geschaffen, die zahlreichen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum bietet. Heute sind sorgfältig geplante Schutzmaßnahmen von großer Bedeutung, um den Artenreichtum zu erhalte.

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Jägers Weinberg bei Willingen

Das Nieder- und Übergangsmoor "Jägers Weinberg" ist ein Naturschutzgebiet mit einer eindrucksvollen urtümlichen Vegetation. Hier findet man Birkenbruchwald und offene Moorlandschaft.
In früheren Zeiten wurde die Fläche landwirtschaftlich zur Beweidung mit Schafen und Mahd genutzt. Der Name "Weinberg" ist auf "Wittberg" zurückzuführen, was so viel wie "weit entfernter Berg" bedeutet; "Jäger" bezieht sich auf einen Grundstücksbesitzer.

In dem 680 m über dem Meeresspiegel gelegenen Moorgebiet herrscht ein feuchtkühles Gebirgsklima, in dem Pflanzen gedeihen, die als Relikte der Eiszeit gelten. Bizarre Baumgestalten mit teils mehrstämmigem Wuchs zeichnen die Karpaten-Moorbirke aus. Sie gedeiht auf moorigen, feucht-sauren Schieferböden, wo es andere Baumarten schwer haben und verleiht der Landschaft ihren urtümlichen Charakter.

Zwischen den Moospolstern wachsen Fieberklee, Sumpfveilchen, Sumpfblutauge, Gewöhnliche Moosbeere, Wollgras, Seggenarten, Traubenkirschen und Schwarzerlen. Bemerkenswert sind Orchideen, Waldstorchschnabel und Herbstzeitlose auf den an das Moor angrenzenden Bergwiesen. 50 Schmetterlingsarten kommen hier vor.
Die kristallklaren Bäche beheimaten verschiedene Amphibien wie Erdkröten, Grasfrösche, Feuersalamander und Bergmolche. Der Hessen-Wanderweg X6 läuft direkt am Naturschutzgebiet vorbei.

Alter Hagen bei Willingen

Im oberen Strycktal an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen befindet sich im Quellgebiet der Itter das Naturschutzgebiet "Alter Hagen". Wiesenbereiche und Moorbirkenwälder prägen den Charakter der Landschaft. Der nördliche Bereich mit vielen Seitenbächen der Itter wird "Paradies" genannt. Man erreicht dieses Gebiet über den Wanderweg W1.
In den Höhenlagen von 600 bis 800 m mit ihrem  kühlen, feuchten Klima findet man neben Fichtenbeständen noch Reste von einstigem Buchenhochwald, dessen Untergrund von Farnen und Bärlappen bedeckt ist. Auf den moorigen, feucht-sauren Schieferböden gedeiht vor allem die Karparten-Moorbirke, ein Relikt aus der Eiszeit, und verleiht der Landschaft ihr markantes, urtümliches Bild. Daneben findet man hier Eberesche, Faulbaum und Schwarzerle. In den Sumpfwiesen wachsen Scheidiges Wollgras, Grau- und Braunsegge, Torfmoose, Schmalblättriges Wollgras, Fuchsknabenkraut, Breitblättriges Knabenkraut, Sumpfdotterblume und Blauer Eisenhut.
Durch Teilbereiche des "Alten Hagens" führen der Fernwanderweg X15 sowie der örtliche Wanderweg W6. Im 16. und 17. Jahrhundert befand sich im heutigen Naturschutzgebiet eine Eisenhütte. 

Grotenberg bei Welleringhausen

Ruhig eingebettet in die Mittelgebirgslandschaft des Naturparks liegt die Ortschaft Welleringhausen, deren Hausberg den Namen Grotenberg trägt. Hier präsentiert sich der Naturpark von einer ganz besonderen Seite. Das eigentliche Highlight liegt in seinem Untergrund. Im Gegensatz zum Großteil des Sauerlandes tritt hier relativ kleinflächig Diabasgestein zutage, dessen Ursprung auf vulkanische Aktivität schließen lässt. Im Zusammenspiel dieses basenreichen Untergrundes, der Südhanglage und einer in früherer Zeit lang andauernden Beweidung mit Schafen und Ziegen konnte sich auf diesen Flächen eine spezielle Vegetation ausbilden.

Im Jahresgang entfalten hier zahlreiche Pflanzenarten ihre Blüten. Typisch sind Heidenelke, Feld-Thymian und Scharfer Mauerpfeffer. Auch Steinquendel, Kleiner Sauerampfer, Hasenklee und Kleines Habichtskraut finden sich auf dem sehr lückigen, teils felsigen Untergrund. Weite Bereiche werden jedoch durch Gräser dominiert. Vorherrschend sind hier Trifthafer und Rot-Schwingel.

Im Zuge seiner wechselvollen Geschichte veränderte sich der Grotenberg. Die Magerrasenbereiche waren zeitweise bis auf die obersten Kuppen zurückgedrängt und Ackerbau dominierte weite Teile des Berges. Mit dem Ausbleiben der Nutzung ab den 60er Jahren bestand die Gefahr der Verbuschung mit Rosen und Schlehen bis hin zur vollständigen Wiederbewaldung des Berges.
Das etwa 20 Hektar große Gebiet konnte Anfang der 90er Jahre als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. Von nun an waren die wertvollen Flächen in ein Pflegekonzept integriert und eine große Heidschnuckenherde sichert den Fortbestand des sogenannten "sauren Magerrasens".

Die Entwicklung im Naturpark steht nicht still. So konnten die Magerrasen am "Grotenberg" in der jüngeren Vergangenheit um weitere Flächen erweitert werden. Sowohl der angrenzende Sonnenberg als auch weitere wertvolle Triften wurden erfolgreich in das Beweidungskonzept eingebunden.

Wussten Sie, dass durch die Beweidung mit Schafen enorme Samenmengen über deren Felle verschleppt werden? Selbst Heuschrecken und andere Tiere können über das "Medium" Schaf auf anderen Flächen gelangen. Durch den Schutz und die Pflege der Flächen kann ein wichtiger Beitrag zum Erhalt unserer Artenvielfalt geleistet werden.
Entlang des "Vulkan- und Geschichtspfades Welleringhausen" aufgestellte Tafeln informieren über Geologie und Geschichte.

Kahle Pön bei Usseln

Auf dem überwiegend unbewaldeten Plateau der 774 m hohen Kahle Pön hat sich eine beeindruckende Hochheidelandschaft ausgebreitet. Daneben finden sich wertvolle Bergmähwiesen, Magerweiden und eine von Quellbächen durchzogene Feuchtwiesenfläche mit seltenen Orchideen.
Auf dem rund 5 km langen Naturweg Kahle Pön lernen Sie die Schönheiten dieser Landschaft kennen. Auch die Bergvariante des Uplandsteigs führt über die Kahle Pön und gibt bei Kilometer 40 einen atemberaubenden Fernblick frei. Alte Grenzsteine aus dem Jahr 1769 markieren die historische Grenze zwischen dem Fürstentum Waldeck (Wappenstern auf der Nordseite) und Kur-Köln (Kreuz auf der Südseite), die heutige hessisch-nordrhein-westfälische Landesgrenze.

Zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten sind im Naturschutzgebiet Kahle Pön anzutreffen:
Wiesenpieper, Schmetterlinge, Orchideen, Wacholder, das Schmalblättrige Wollgras, Ginster, Arnika und Kreuzblümchen sind nur einige der seltenen Arten, die hier ihren Lebensraum haben.

Die Heidevegetation wird heute intensiv gepflegt, um sie dauerhaft zu erhalten. Einen Teil dieser Arbeit übernehmen Heidschnucken, welche zu schnell aufwachsende Schösslinge vertilgen und so zur Regeneration der Heideflächen beitragen.

Osterkopf bei Usseln

Auf der kegelförmigen Kuppe des 708 Meter hohen Osterkopfs erstreckt sich ein ca. 30 Hektar großes Naturschutzgebiet, das neben artenreichen Magerrasen eine beeindruckende Hochheidefläche aufweist.
Neben der typischen Besenheide findet man reiche Vorkommen an Preisel- und Heidelbeeren, aber auch stark gefährdete Pflanzen wie Arnika, Deutscher Ginster und Kolbenbärlapp. Rentierflechte und Isländisch Moos haben hier ebenso Fuß gefasst wie die Blutwurz, das Harzer Labkraut, Borstgras, Dreizahn und Drahtschmiele.

Die tiefer liegenden Magerrasen beherbergen den gewöhnlichen Thymian, die Heidenelke, die Moschusmalve, mittleren Klee, kriechende Heuhechel, schwarze Königskerze, Sonnenröschen, Taubenkropf, kleine Pimpinelle, Wundklee, Färberginster und weitere Gewächse. Artenvielfalt und das Vorkommen von nordischen Pflanzen machen die Hochheide auf dem Osterkopf einzigartig und außergewöhnlich. Um sie zu erhalten, sind intensive Pflegemaßnahmen erforderlich.

Grebensteine bei Willingen

Das Naturschutzgebiet Grebensteine am Osthang des Mühlenkopfs, in unmittelbarer Nähe der Skisprungschanze, ist ein seltener Schluchtwald mit einer besonderen urwaldartigen Vegetation. Wegen der großen Gesteinsbrocken wird das Gebiet auch als Blockhaldenwald bezeichnet.
Auf Felsen aus grauem Tonschiefer, die von zahlreichen Quellen durchrieselt sind, wachsen Sommerlinden, Bergulmen und Bergahorne. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und niedrige Temperaturen ergibt sich ein montanes Klima, in dem in der Krautschicht auch alpine Pflanzen gedeihen.
Man findet hier große Bestände des Ausdauernden Silberblatts (Mondviole), aber auch Seidelbast, Alpen-Johannisbeere, Christophskraut, Märzenbecher, Hohlen Lerchensporn, Schuppenwurz, Gelappten Schildfarn, Weiße Pestwurz und Alpen-Hexenkraut. 

Auf der Buchenlied bei Wirmighausen

Auf diesem Zechsteinrücken bei Adorf befinden sich drei kleinere Kalkbuchenwälder, die eine reiche Krautflora aufweisen. Im Frühjahr entsteht eine besondere Pracht, wenn dichte Blütenteppiche von Märzenbecher, Gelbem Windröschen und Buschwindröschen den Waldboden überziehen. Auch große Flächen von Bärlauch findet man hier.
Im südlichen Teil des Naturschutzgebietes  wurde bis zum 1. Weltkrieg das Strontiummineral Cölestin abgebaut. Die Tagebaustätte ist das einzige aufgeschlossene Vorkommen in Deutschland. Auf diesem Gelände hat sich ein kleiner Kalkhalbtrockenrasen entwickelt, der Enzian- und Orchideenarten beheimatet.
Zu den seltenen Arten im Naturschutzgebiet zählen Stattliches Knabenkraut, Seidelbast und Türkenbundlilie.
Baum- und Wiesenpieper kann man hier regelmäßig beobachten und während der Zugperioden auch Ringeltauben, Buch- und Bergfinken, Sperber, Habicht sowie den Wanderfalken. Im Naturschutzgebiet sind 65 Schmetterlings-, 29 Laufkäfer- und 89 Spinnenarten heimisch.

Mühlenberg bei Adorf

Am Mühlenberg bei Adorf wechseln steile, sonnige Berghänge mit schattigen schuttreichen Steilhängen, Blockhalden und Felsnasen ab. Am kühlen Osthang hat sich ein wertvoller Schluchtwald entwickelt.
Auf relativ kleinem Raum erlebt man eine Vielzahl von Laubwaldgesellschaften. Neben dem überwiegend vorkommenden Hainsimsen-Buchen-Wald findet man auch Waldgesellschaften mit Traubeneichen, Ahornen, Linden, Bergulmen, Eschen, Zitterpappeln, Vogelbeeren und Birken.
Erwähnenswert sind darüber hinaus die Vorkommen von Elsbeere, Schwalbenwurz, Katzenpfötchen, Feld-Steinquendel, Nordischem Streifenfarn, Gewöhnlicher Schuppenwurz, Leberblümchen, Platanenblättrigem Hahnenfuß, Bärlauch, Märzenbecher sowie Quirlblättriger Weißwurz.
Der Rotmilan ist hier ebenso heimisch wie die über 60 Schmetterlings- und zahlreiche Schneckenarten.

Schanzenberg bei Korbach

Südlich von Korbach liegt der Schanzenberg, eine mit Kalkmagerrasen bewachsene Zechsteinkuppe. Früher wurde das Gelände traditionell mit Schafen beweidet, wodurch sich eine spezielle Vegetation bildete. Man findet hier Halbtrockenrasen sowie einzelne Wacholderbüsche und Laubbäume. Noch heute werden Schafe zur Pflege der Fläche eingesetzt, die aufkeimende Schösslinge von Bäumen und Büschen fressen, den Rasen kurz halten und auf diese Weise für eine natürliche Verjüngung sorgen. Im nördlichen Bereich befindet sich ein Laubwald, der leider etwa ein Viertel des Rasens verdrängt hat.

Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten finden hier ihren Lebensraum. Man zählt etwa 200 Pflanzenarten, von denen vor allem die Mondraute, eine seltene Farnart, genannt werden soll. Dazu gesellen sich 97 Schmetterlinsgarten, vor allem Bläulinge in großer Anzahl, 10 Heuschreckenarten, 25 Käferarten, 45 Spinnenarten, Vögel wie der Baumpieper und kleine Reptilien wie die Zaun- und Waldeidechse.

Auf der Wiemeke bei Marsberg

Am nordöstlichen Rand des Naturparks nahe Obermarsberg gleitet die Diemel am Naturschutzgebiet "Auf der Wiemeke" vorbei.

Diese bodensauren Magerweiden sind in ihrer Großflächigkeit einmalig in unserem Landschaftsraum. An botanischen Besonderheiten finden wir hier Färber-Ginster, Heidenelke und sogar das am niedrigsten gelegene heimische Vorkommen des Bergwohlverleihs (Arnika).
In diesem Naturschutzgebiet weidet auch noch das Rote Höhenvieh, die alte, charakteristische Rinderrasse des Naturparks Diemelsee. Das einfarbig rote Rind hat cremefarbene Hörner mit einer schwarzen Spitze, eine tief herabhängende Wamme (Hautfalte unter dem Hals) und weiße Haare am Ende der Schwanzquaste. Das schmalrahmige Rind ist gut für die Landschaftspflege auf landwirtschaftlich schlechten, aber naturkundlich wertvollen mageren oder feuchten Standorten geeignet.

Nehmen wir uns auf einer Wanderung mal Zeit, in der Nähe des Sportplatzes von Obermarsberg das Landschaftsbild des Diemeltales Richtung Bredelar zu genießen. Dieser Landschaftsausschnitt ist einer der schönsten des gesamten Naturparks.

aus Naturschätze zwischen Ettelsberg und Diemelsee

Naturdenkmal "Weiße Kuhle" bei Marsberg

Ein beliebtes Ausflugsziel ist das Naturdenkmal "Weiße Kuhle" bei Marsberg. Die natürlich entstandene Höhle hat sich im Zechsteinkalk des Marsberger Raumes gebildet, der sich im Perm vor rund 250 Millionen Jahren abgelagert hat. Die Höhle besitzt eine Gesamtganglänge von 297 m bei einem Höhenunterschied von 22 m und gliedert sich in zwei Hauptstockwerke, die durch mehrere Gänge untereinander verbunden sind. Sie ist eng mit dem Steinbruch am Höling verbunden, der bereits im 12. oder 13. Jahrhundert betrieben wurde, was sich am Baumaterial der Obermarsberger Nikolai- und Stiftskirche ablesen lässt.

In der Höhle fand man verschiedene Knochen, u. a. von Höhlenbären, die vor etwa 30.000 Jahren hier gelebt haben.