Das Naturschutzgebiet "Glockengrund" wurde in früheren Zeiten als Weide- und Ackerfläche genutzt und beheimatet zahlreiche geschützte Tier- und Pflanzenarten.
Vor rund 250 Millionen Jahren befand sich an dieser Stelle ein tropisches Meer, in dem Muscheln und Schalentiere lebten. Aus ihren kalkhaltigen Gehäusen entstand der Zechsteinkalk. Als sich die Erdkruste später hob und das Meer allmählich verschwand, gelangte der Kalk an die Oberfläche. Er verwitterte zu steinigen, flachgründigen Braunerden, auf denen heute die Kalkmagerrasen wachsen. Seltene Orchideen, Sonnenröschen, Enziane und viele andere Pflanzen entfalten sich zu einem bunten Blütenmeer und bilden die Grundlage für die Artenvielfalt der hier lebenden Insekten, Reptilien und Wildtiere.
Damit die artenreichen Magerrasen erhalten bleiben, werden sie regelmäßig beweidet. Rund 800 Schafe einer alten Landschafrasse, die an das raue Bergklima angepasst sind, verhindern, dass die Flächen mit Büschen und Bäumen zuwachsen. Somit finden mehr als 40 Pflanzenarten, die auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen stehen, hier ihren Lebensraum.
Durch den "Glockengrund" führt ein ca. 2 km langer
Rundweg zu zehn ausgewählten Stationen, wo es etwas Besonderes zu sehen oder zu erzählen gibt.