Eindrucksvoll sind die seltenen Schluchtwälder, die in Adorf und Willingen zu finden sind.
Am Osthang des Willinger Mühlenkopfs ragen steile Felsen aus Tonschiefer auf, denen das Naturschutzgebiet
Grebensteine seinen Namen verdankt. Durch das Gestein sickern zahlreiche Quellen und bewirken zusammen mit den niedrigen Temperaturen ein montanes Klima, in dem eine üppige Krautschicht alpinen Charakters gedeiht.
Bemerkenswert sind neben dem Bewuchs mit Sommerlinden, Bergulmen und Bergahornen die großen Bestände des Ausdauernden Silberblatts, auch Mondviole genannt, deren lilafarbene Blüten von Nachtfaltern und Bienen bestäubt werden.
Der Schluchtwald am
Mühlenberg bei Adorf verdankt seine Existenz einer Verengung des Rhenetals. Durch sie wird die im Talgrund abfließende Luft auf den Osthang des Mühlenbergs gelenkt. In der Baumschicht findet man Esche, Bergahorn, Winter- und Sommerlinde sowie noch einige jüngere Exemplare der Bergulme, die das in ganz Deutschland durch Pilzbefall aufgetretene Ulmensterben überlebt haben. Eine Besonderheit der Strauchschicht ist die Alpen-Johannisbeere.
Wer den wertvollen Schluchtwald am Mühlenberg bewundern möchte, nimmt von der Mühle im Rhenetal (an der Straße von Adorf nach Padberg) aus den Weg zu einem ehemaligen Jagdhaus und steigt von dort bergan.