Bereits von 2014 bis 2017 wurde in einem vorangegangen Projekt (siehe unten) ein Konzept entwickelt, auf u.a. deren Grundlage mit
Start im Jahr 2024 ein Folgeprojekt mit dem Titel "Umsetzung des Biotopverbunds zur Klimaanpassung im Naturpark Diemelsee - Quellen, Kleinmoore, Bachauen, Naturschutz-Grünland" aufgebaut. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren und Naturpark-Partnern aus der Landwirtschaft, dem Naturschutz sowie der Wald- und Forstwirtschaft durchgeführt.
Ziel des aktuellen Projekts ist die Etablierung eines Biotopverbundes mit konkreter Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der Wanderungs- und Ausbreitungsfähigkeit verschiedener (klimasensibler) Arten in ausgewählten Kerngebieten des Naturparks Diemelsee. Schwerpunkte der Maßnahmen liegen im Bereich der Bachauen und der damit verknüpften Flächen in höheren Lagen der Mittelgebirge. Mit den Maßnahmen sollen die Synergien zwischen Arten- und Biotopschutz, Klimaschutz, Klimaanpassung und nachhaltigem Tourismus gestärkt werden.
Ein weiterer Projektbaustein ist die Ableitung von Handlungsempfehlungen aus bundesweiter Perspektive für eine entsprechende Aufwertung der Naturpark-Funktionen, damit diese zur Zielerreichung der Biodiversitätsstrategie nachhaltig beitragen können.
Der Naturpark Diemelsee setzt das länderübergreifende Projekt unter der Leitung von Prof. Eckhard Jedicke in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Hochsauerlandkreis, die das Projekt auf beiden Landesseiten maßgeblich betreut, und dem Landschaftspflegeverband Waldeck-Frankenberg um.
Das Projekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) sowie durch Förderungen der Länder Hessen und Nordrhein-Westfalen finanziert.
Biotopverbund als Klimaanpassungs-Strategie im Naturpark Diemelsee 2014 - 2017Die vielfältige Landschaft des Naturparks Diemelsee wirkt nicht nur für den Menschen attraktiv. Sie bietet auch vielen Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum. Doch Naturkundler beobachten, dass sich diese biologische Vielfalt als Folge des Klimawandels verändert: Einige Arten weichen dem Temperaturanstieg und den verstärkt auftretenden Witterungsextremen aus, indem sie in höhere Lagen abwandern.
Daher stellt sich die Frage, ob die bestehenden Schutzkonzepte ausreichen, um die Lebensgemeinschaften dauerhaft zu erhalten. Das analysiert der Naturpark Diemelsee auf Initiative des NABU Waldeck-Frankenberg in dem 2014 gestarteten Projekt "Biotopverbund als Klimaanpassungs-Strategie in der Beispielregion Naturpark Diemelsee". Drei Fragen stehen im Mittelpunkt:
- Wie muss der Naturschutz auf den Klimawandel reagieren, um die biologische Vielfalt zu erhalten?
- Welche Zielarten dokumentieren die Veränderungen und helfen, Ziele und Maßnahmen für ein Biotopverbund-Konzept zu definieren?
- In welchen Gebieten sind welche Maßnahmen zu Schutz und Entwicklung der Lebensräume sinnvoll, um den Biotopverbund zu verbessern?
Es soll mittelfristig ein Netz aus miteinander verbundenen Lebensräumen geschaffen werden, welches das Überleben der Arten sichert. Tier- und Pflanzenarten, aber vielleicht auch ganze Lebensgemeinschaften, können dann in kühlere Gebiete talaufwärts oder auf Nordhänge ausweichen. Das Projektgebiet, welches das Talsystem der oberen Diemel mitsamt seinen Nebenbächen umfasst, eignet sich dafür besonders gut. Es weist eine große Höhendifferenz von fast 600 Höhenmetern auf und bietet damit ausreichend Potenzial für Wanderungsbewegungen.
Zunächst steht seit dem Jahre 2014 eine Förderung für zwei Jahre zur Verfügung - aus Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Länder Hessen und Nordrhein-Westfalen. Unter Beteiligung ehrenamtlich tätiger Artenkenner werden ausgewählte Artvorkommen und Lebensraumtypen erfasst. Besonderes Augenmerk liegt auf Wanderungshindernissen und möglichen Ausweichlebensräumen für die Lebensgemeinschaften.
Im Ergebnis wird ein Maßnahmenkonzept erstellt, an dem sich der Naturpark, Behörden und Verbände künftig orientieren können. So können jeweils die am besten geeigneten und effizientesten Maßnahmen vorrangig umgesetzt werden. Dabei steht die absolute Freiwilligkeit im Vordergrund: Nur dort, wo alle Beteiligten einen Konsens erzielen, wird gehandelt. Dieser Dialog startet jeweils dann, wenn Chancen zur Realisierung einzelner Maßnahmen gesehen werden. Erste Projekte sollen auch jetzt schon in den ersten zwei Jahren umgesetzt werden. Profitieren sollen am Ende nicht allein die Natur, sondern auch der Naturtourismus und die Regionalentwicklung.
Die Umsetzung des länderübergreifenden Projektes erfolgt unter der Leitung von Prof. Dr. Eckhard Jedicke (Bad Arolsen) durch den Naturpark Diemelsee als Projektträger. Als Partner wirken mit:
Kontaktadressen:
- Prof. Dr. Eckhard Jedicke (Projektleiter), Jahnstraße 22, 34454 Bad Arolsen, Telefon(0 56 91) 71 97, E-Mail, Internet www.jedicke.de
- Benedikt Wrede (Geschäftsführer), Zweckverband Naturpark Diemelsee, WaldeckerStraße 12, 34508 Willingen (Upland), Telefon (0 56 32) 401 123, E-Mail
Bildquelle: alle Fotos Biologische Station Hochsauerland e.V.
Das Projekt wird gefördert durch:Wissenschaftliche TexteWissenschaftliche Texte zum Thema "Biotopverbund" können Sie unter
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Aktuell für Sie:Hier können Sie eine kurze, aktuelle Zusammenfassung über das Projekt herunterladen.